Von 2013 bis 2015 habe ich das Mädchenzentrum Klagenfurt in der Entwicklung eines neuen Leitbilds begleiten dürfen. Es war für mich ein großes Geschenk, die Kolleginnen des Mädchenzentrums in ihrer großen Heterogenität und Qualität herausfordern zu dürfen mit der von ihnen an sich selbst gestellten Frage, wie feministisch das Mädchenzentrum ist und sein will und von welchem Selbstverständnis die gemeinsame Arbeit getragen werden soll.
Knapp 20 Jahre nach der Gründung des Mädchenzentrums 1995 wollten Geschäftsleitung und Team reflektieren, ob und welche Grundsätze heute noch gelten – insbesondere auf dem Hintergrund, dass das Team stetig angewachsen ist und auch immer wieder Wechseln unterlag und unterliegt: meinen als alle das Gleiche, wenn sie von Mädchenarbeit reden? Verfolgen alle die gleichen geschlechterpolitischen Ziele? Gibt es ein gemeinsames Verständnis davon, wie Mädchen heute leben, mit welchen Einschränkungen und Abwertungen aber auch Chancen und Freiheiten sie qua Geschlecht(szuschreibungen) sie konfrontiert sind, wie sie sich selbst verstehen und was sie an Begleitung und Unterstützung brauchen?
Das Spannende und die Qualität dieses Projektentwicklungsprozesses ist, dass eben nicht „einfach“ ein neues Leitbild entwickelt wurde, sondern dass wir uns mehrere Jahre und darin zweimal jährlich mehrere Tage alle gemeinsam die Zeit genommen haben, um die o.g. Fragen ausführlich zu diskutieren und daraus einen von allen getragenen Konsens im Selbstverständnis entwickelt haben, der als vorläufiger Abschluss des Prozesses in den Leitlinien mündete. Die gemeinsame Entwicklung von Leitlinien war also im Kern ein Organisationsentwicklungsprozess.
Die Leitlinien finden Sie hier:
http://www.maedchenzentrum.at/lebe-lieber-ungewo%CC%88hnlich/leitbild/
Falls Sie Ihr Projekt/Ihre Organisation auch einer Reflexion unterziehen und gemeinsame Leitlinien entwickeln oder neue Konzepte erarbeiten wollen, fragen Sie mich gerne an.