Inhalte und Themen

DSC_6433Geschlechterthemen sind in der gesellschaftlichen Mitte und der Öffentlichkeit angekommen. Aktuell diskutieren unterschiedliche politische Richtungen erbittert um die Frage von Geschlechterverhältnissen und was weiblich* oder männlich* ist oder sein soll: alles bricht sich an der Frage, ob Frauen* und Männer* grundlegend unterschiedlich sind oder ob die Unterschiede sozial und kulturell hergestellt werden oder ob „die Wahrheit“ irgendwo dazwischen liegt. Entsprechend den unterschiedlichen Standpunkten werden Gesellschaftsvisionen entwickelt, die wieder eine strikte Zuweisung zu unterschiedlichen Lebensbereichen anstreben oder aber die Ermöglichung der Freiheit des Individuums sich zu definieren und verorten, ggf. auch jenseits der Geschlechterordnungen. Diese Diskussionen sind nicht neu: in den Frauenbewegungen und feministischen Diskursen werden Fragen von Differenz und Gleichheit seit Jahrzehnten immer wieder geführt.

Meine Position dazu ist, dass es nicht die eine Position gibt und dass die Frage, wieviel soziales Geschlecht im biologischen steckt, für uns nicht derzeit relevant ist. Das Ziel geschlechterbezogener Pädagogik ist Menschen zu ermöglichen, sich entsprechend ihrer Individualität und als Teil einer demokratischen Gesellschaft zu entwickeln und dabei nicht von einengenden und vorschreibenden Geschlechterbildern eingeschränkt zu werden. Wenn das gelingt, werden wir zu neuen gesellschaftlichen Vereinbarungen kommen, die dann wieder neue Ziele erfordern – die können wir heute nicht vorhersagen.

Ich setze mich für die Anerkennung der Vielfalt von Geschlechtern und für Geschlechterverhältnisse ein, die dem Auftrag des Grundgesetzes entsprechen.

Aus meiner Perspektive stehen öffentlich geführte Geschlechterdiskurse heute für grundsätzlichere Fragen von „wie wollen wir (zusammen) leben“, „wieviel Verteilungsgerechtigkeit sind wir bereit einzugehen“ oder „wie definieren wir den Wert von Menschen“.

Insofern sind Fragen von geschlechterbezogener Pädagogik intersektionell und als grundlegend politisch zu verstehen und zu bearbeiten. Von diesem Standpunkt aus beschäftige ich mich mit unterschiedlichen Themenkomplexen:

  1. Perspektiven und Grundsätze parteilicher Mädchen*arbeit
  2. Geschichte der Mädchen*arbeit
  3. Geschlechterverhältnisse im historischen Wandel
  4. Verständnisse von Geschlechtern im Wandel der Zeit
  5. Lebenslagen von Mädchen* und Frauen*/Jungen* und Männern*
  6. Geschlechterbezogene Pädagogik
  7. Geschlechterverhältnisse und Intersektionalität
  8. geschlechterbezogene Pädagogik  in der Kinder- und Jugendhilfe
  9.  Kooperation von Mädchen*- und Jungenarbeit*
  10. Gender Mainstreaming
  11. Bildungs- und Sozialpolitik aus Geschlechterperspektive
  12. Feminismus im historischen Verständnis und seinen politischen    Schwerpunkten